Stadtrat besichtigt größte Investition in der Geschichte der Stadtwerke
Aufbau der Fernwärme als Element moderner Daseinsvorsorge
Das Fernwärmenetz ist seit Januar offiziell in Betrieb, nun konnte auch ein Besuch der innovativen Kraft-Wärme-Kopplungsanlage durch einige interessierte Stadträte erfolgen. Stadtwerke-Vorstand Peter Fösel begrüßte Oberbürgermeister Dr. Christoph Lung und die Vertreter verschiedener Fraktionen auf dem Gelände und erläuterte dabei nochmals den Grundgedanken der Anlage, den sein verstorbener Vorgänger Jörg Schmitt gehabt hatte.
Tatsache ist: Wer die Energie-Wende will, muss eine Wärme-Wende hinkriegen. Insofern ist der Anschluss an das neue Fernwärmenetz eine attraktive und umweltfreundliche Alternative zu den fossilen Energieträgern. Dominik Mühlbauer als zuständiger Betriebsleiter Wärme bei den Stadtwerken führte die Räte durch die Anlage und erklärte die technische Funktionsweise: Neben zwei hocheffizienten Blockheizkraftwerken mit einer elektrischen Leistung von insgesamt 6,7 Megawatt sorgen zwei große Wärmepumpen mit einer thermischen Gesamtleistung von 3,2 Megawatt für die notwendige Wärmeerzeugung. Diese mit Ökostrom betriebenen Wärmepumpen entziehen dem Grundwasser Umweltwärme und erzeugen daraus hochtemperierte Wärme, die in das Fernwärmenetz eingespeist wird. Ein weiteres Element des Systems sind zwei Elektrodenkessel mit einer Gesamtleistung von 2,4 Megawatt – im Prinzip elektrische Tauchsieder im XXL-Format. Sie sind dann im Einsatz, wenn im Stromnetz zu viel Strom vorhanden ist. So kann beispielsweise in lastschwachen Zeiten überschüssiger Wind- oder Solarstrom zur Wärmeerzeugung genutzt werden, anstatt die Leistung von Windparks abzuregeln. Um Schwankungen im Wärmebedarf abzupuffern und die Anlage optimal betreiben zu können, wurden außerdem drei Großwärmespeicher mit einem Wasserinhalt von insgesamt 750 Kubikmeter installiert. Für extreme Kälteperioden wird zusätzlich ein Spitzenlastkessel vorgehalten.
Die anwesenden Stadträte zeigten sich beeindruckt von der Anlage, die zusammen mit dem sukzessiv wachsenden Wärmenetz insgesamt die größte Investition in der Geschichte der Stadtwerke ist. Diese wurde allseits anerkennend als Element moderner Daseinsvorsorge gewürdigt.

Die Besuchergruppe zeigte sich beeindruckt von der Anlage, von links nach rechts die Stadträte Werner Mägerle, Sebastian Renoth, Guido Boguslawski, Friedrich Hötzendorfer, Martin Schoberth, Rainer Hüller, Vorstand Peter Fösel, die Stadträtinnen Vera Kaniber und Stephanie Kunz, Betriebsleiter Dominik Mühlbauer, Stadtrat Florian Halter und Oberbürgermeister Dr. Christoph Lung.