„Stadtmarketing ist kein Kurzstreckenlauf“
Projekte Stadtmarketing 2020/2021 vorgestellt
„Eine spannende und herausfordernde Zeit“ – so beschreibt Stadtmarketing-Chefin Dr. Brigitte Schlögl die Situation der Innenstadt in diesem Jahr. Viele Veranstaltungen, Maßnahmen und Aktionen mussten aufgrund von Corona abgesagt oder verschoben werden. „Wir wollen dennoch mutig und mit Zuversicht nach vorne schauen.“, berichtet Dr. Schlögl beim Pressegespräch im Rathaus.
Stadtmarketing sei kein Kurzstreckenlauf, es müsse langfristig geplant werden, einzelne Etappenziele festgelegt werden und diese gemeinsam mit allen Akteuren zum Erfolg gebracht werden. Schlögl betonte, dass es in Bad Reichenhall ein gutes Miteinander gebe zwischen Gewerbetreibenden, der Stadt und dem Reichenhaller Unternehmerforum. Sie wünsche sich allerdings manchmal höhere Resonanz von Geschäften bei Aktionen für die Innenstadt. Hier sieht die Stadtmarketing-Chefin noch Optimierungsbedarf.
Oberbürgermeister Dr. Christoph Lung unterstützt die Aktivitäten: „Gerade in diesen so herausfordernden Zeiten wollen wir mit unserem gemeinsamen Engagement für eine lebendige Stadt nicht nachlassen. Dass wir hier mit Frau Dr. Schlögl und ihrem Team auf einem guten Weg sind, konnte ich in zahlreichen persönlichen Gesprächen mit Händlern in der Innenstadt erfahren. Die aktuell geplanten und anlaufenden Projekte werden auf fundierten Analysen und Zahlen basieren, die uns für die Zukunft gut aufstellen, davon bin ich überzeugt.“
Innenstadt-Impulsprogramm
Im weiteren Verlauf stellten Dr. Schlögl und Stadtmarketing-Verantwortliche Maria Fuschlberger einige Meilensteine für 2020 und das kommende Jahr vor.
Mit seinen vier Bausteinen ist das „Innenstadt-Impulsprogramm Bad Reichenhall“ unter Begleitung der Stadtentwicklungs-Beratung CIMA das größte Projekt. Vorab analysierte leerstehende Geschäftsflächen werden in Kooperation mit den Hausbesitzern analysiert und Empfehlungen für einen gelungenen Branchenmix gegeben. Ein zweiter Bereich fokussiert sich auf das bestehende Angebot und dessen Wettbewerbsfähigkeit. Dazu werden alle Betriebe in der Innenstadt persönlich besucht, um ein Stimmungsbild zu erhalten und individuelle Verbesserungspotentiale auf betrieblicher Ebene zu eruieren.
Als dritten Baustein wird das in Österreich sogenannte „StadtUp – Programm“ umgesetzt, bei dem verstärkt leerstehende Gewerbeflächen reaktiviert werden sollen. Vor allem junge Unternehmer, Start-Ups und bereits aktive Unternehmen sollen für eine geschäftliche Ansiedlung in Bad Reichenhall gewonnen werden. Ein Partnernetzwerk aus Wirtschaft, Finanzen und Marketing unterstützt die Geschäftsideen dabei bis zur Umsetzung. Der vierte Bereich untersucht Kaufkraftströme, Einkaufs- und Besuchsmotive für Bad Reichenhall. Konkretes Ziel ist es, zielgenaue Maßnahmen für Marketing, Infrastruktur auszuarbeiten und damit die Betriebe bei Serviceangeboten zu unterstützen.
Veranstaltungen
Die Stadtmarketing-Verantwortlichen der BGLT bedauerten sehr, dass einige
geplante Veranstaltungen wie das beliebte Stadtlesen, eine Osteraktion, die Klangwolke oder auch die Märkte aufgrund von Corona nicht durchgeführt werden konnten. „Wir haben jedoch einige Veranstaltungen und Ideen während des Lockdowns neu entwickelt. Diese wollen wir entweder noch in diesem oder im kommenden Jahr umsetzen“, hofft Dr. Schlögl. Als Beispiel nannte sie die „Reichenhaller Freutage“ an Freitagen mit mehreren Musikgruppen in der Stadt und verlängerten Ladenöffnungszeiten.
Die Aktionswoche „Einkaufen – Genießen – Gewinnen“ mit Service-Extras in teilnehmenden Geschäften könne aber wie geplant in diesem Jahr ab 26. Oktober stattfinden (bis Samstag, 2. November). Die genannte Aktionswoche wird überregional von Traunstein bis Oberösterreich unter anderem als Sonderbeilage mit einer Auflage von 100.000 Exemplaren in großen Tageszeitungen beigelegt, um auf die Attraktivität der Geschäfte in Bad Reichenhall aufmerksam zu machen. Maria Fuschlberger, die die Aktionswoche umsetzt, bedankte sich bei den Gewerbetreibenden für ihr Engagement, wünscht sich aber noch mehr proaktive Initiativen der Händler.
Frequenzmessung
Wie viele Menschen überhaupt die Innenstadt besuchen, wird seit März 2020 via Laserscanner in der Fußgängerzone ermittelt. Für vorerst drei Jahre wurden zwei Geräte in der Ludwigstraße positioniert, um die Passantenfrequenz zu ermitteln und sich mit anderen Städten in Bad Reichenhaller Größenordnung vergleichen zu können. Darüber hinaus können die Daten an Neu-Unternehmer weitergegeben werden. Durch den Lockdown waren die Zahlen im März und April mit 68.000 Passanten sehr niedrig. Bis Ende Juli stiegen die Zahlen auf beeindruckende 254.302 erfasste Personen – ein Ergebnis, dass im Vergleich zu anderen Städten sehr gut ist.
Neue Geschäfte, Christkindlmarkt und Ausblick 2021 im Überblick:
Eine Aufgabe, die das Stadtmarketing in der Kommunikation übernimmt ist, neu eröffnete Geschäfte in den Sozialen Medien zu präsentieren und vorzustellen oder Blogbeiträge zu besonderen Ladenkonzepten zu erstellen.
Das Thema Christkindlmarkt ist in Bad Reichenhall noch nicht final entschieden, hier gibt sich das Stadtmarketing noch bis Ende September Zeit und wird dann über die weiteren Schritte informieren.
Für das kommende Jahr sind die Planungen ebenfalls schon weit fortgeschritten. Das Jubiläumsjahr „175 Jahre BAD in Reichenhall“ wird unter anderem mit einer eigenen Zeitung, einer Lauschtour-App und Aktionen gefeiert, die Freutage werden von Mai bis September stattfinden und natürlich sollen auch die bestehenden Highlights wie Thumsee brennt, Klangwolke und Stadtlesen wieder in gewohnter Form stattfinden.

Oberbürgermeister Dr. Christoph Lung, Stadtmarketing-Chefin Dr. Brigitte Schlögl, Stadtmarketing-Verantwortliche Maria Fuschlberger sowie der Wirtschaftsreferent des Stadtrates Martin Schoberth stellten die Stadtmarketing-Projekte 2020/2021 vor (v.l.).
Pressemitteilung Stadtmarketing Bad Reichenhall