Stadtgärtnerei im Weihnachtsfieber
Schwer beschäftigt sind die Stadtgärtner derzeit, um für Weihnachtsstimmung im Reichenhaller Stadtgebiet zu sorgen. Alle Jahre wieder sind die grünen Experten eifrig am Werk, um die Kurstadt in eine Weihnachtsstadt zu verwandeln und mit Christbäumen, Lichterketten und festlicher Dekoration die Straßen und Plätze zum Leuchten zu bringen. Derzeit wird ein Christbaum aus Teisendorf verladen, der seinen Platz an der Nikolauskirche erhalten soll. Am Donnerstag dann wird der Christbaum am Reichenhaller Rathaus erwartet, um im Anschluss von den Stadtgärtnern festlich geschmückt zu werden. Auch darüber hinaus laufen derzeit Bemühungen, um Bad Reichenhall in das adventliche Gewand einer Weihnachtswinterstadt zu kleiden.
Karlsteiner behalten ihren Christbaum
Auch für manche besorgte Karlsteiner Bürgerinnen und Bürger ist das Weihnachtsfest gerettet. In Absprache mit Oberbürgermeister Dr. Christoph Lung traf die Reichenhaller Stadtgärtnerei die Entscheidung, die Rotfichte im Karlsteiner Kurgarten vorerst nicht wie geplant fällen zu lassen. Ursprünglich war die Fichte für den Standort Florianiplatz vorgesehen. In der Oberen Stadt muss nun eine andere Lösung gefunden werden, nachdem sich einige Karlsteiner vehement für ihren Baum stark gemacht hatten. Denn auch die Bürger in der Oberstadt freuen sich über einen Christbaum, der ihr Viertel verschönern soll.
Stadtgartenmeister Haberlander erklärt die Hintergründe der Überlegung damit, dass er aus ökologischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten bereits vor 10 Jahren damit begonnen hatte, in Sachen Christbäume vorausschauend und zukunftsorientiert zu planen, um Bäume aus dem Stadtgebiet zu schonen und unnötige Abgase zu vermeiden. „In der betreffenden Staufenstraße beispielweise wurde jahrzehntelang zur Adventszeit ein 6 Meter hoher Christbaum von der Stadtgärtnerei nach Karlstein geliefert, in einem mobilen Betonständer aufgestellt, anschließend durch die E-Genossenschaft Karlstein mit Lichterketten bestückt und nach Heilige Drei Könige wieder entfernt“, gibt Haberlander zu bedenken.
„Sinnvoller war es aus meiner Sicht, eine Fichte zu pflanzen, die jedes Jahr zur Weihnachtszeit geschmückt wird und ab einer gewissen Größe dann als Christbaum für andere Plätze dient.“ Denn der Aufwand, den Baum zu bestücken, wird jedes Jahr größer. Was anfangs problemlos mit einer Leiter erledigt werden konnte, war wenig später nur mehr mittels eines Teleskopladers möglich, mittlerweile wird bereits ein Hubsteiger zum Schmücken benötigt. Und auch die Lichterketten reichen nicht mehr aus. „Daher haben wir vor einigen Jahren ein Rotationsprinzip eingeführt, indem wir regelmäßig bewusst Jungbäume pflanzen, die dann quasi als Nachwuchs zur Verfügung stehen, wenn die großen Bäume entfernt werden müssen.“ Auch in Christbaumschulen werden Jungbäume zu diesem Zweck kultiviert. „Nach diesem Vorbild haben wir zukunftsorientiert in den letzten Jahren Christbäume im Nonner Stadion, am Olympiaring, in der Thumseestraße, im Umfeld des Tennisplatzes in Marzoll und an dem betreffenden Ort in Karlstein Staufenstraße gepflanzt.“
Allerdings haben den Stadtgartenmeister in den vergangenen Tagen viele E-Mails erreicht, in denen die Fichte als ein bedeutender Bestandteil des Ortsbildes und sogar als „Karlsteiner Wahrzeichen“ bezeichnet wurde. Und so hat man sich gemeinsam dazu entschieden, den Baum, mit dem viele Karlsteiner offenbar mittlerweile verbunden sind, vorerst stehen zu lassen, gleichsam als Ruhepol in bewegten Zeiten.

Die ursprünglich ca. 6 Meter hohe Rotfichte im Karlsteiner Kurgarten hat ihre Größe mittlerweile verdoppelt und ist nicht nur in die Höhe, sondern manchem Karlsteiner mittlerweile auch ans Herz gewachsen.